Beim Markt Mering wurde im Zuge der deutschlandweiten Asylproblematik zum 01.06.2015 eine Planstelle zur Koordination der Situation vor Ort auf Basis eines geringfügigen Beschäftigungsverhältnisses geschaffen. Aufgrund des starken Arbeitsanfalles in der Betreuung der Asylbewerber erfolgte bereits zum 01.11.2015 die Umwandlung in eine Teilzeitstelle mit 25 Wochenstunden.
Rechtlich/fachliche Würdigung:
Aktuell werden durch die Asylkoordinatorin in Mering 123 Asylbewerber (m/w/d) betreut. Hinzu kommt die Weiterbetreuung von bereits anerkannten Bewerbern, soweit diese einen Wohnsitz in Mering bekommen und sich hier ansiedeln. Mit der Anerkennung ändert sich zwar die rechtliche, zunächst aber nicht die tatsächliche Situation der Betroffenen sodass der Betreuungsbedarf faktisch weiter besteht und mit der Zuweisung neuer Asylbewerber insgesamt zunimmt.
Zu den Aufgaben der Asylkoordinatorin gehören insbesondere:
- Kontaktpflege und Hilfestellung für die Asylbewerber in allen Lebenslagen (vgl. dazu Beispiele unten)
- Fahrten bzw. Begleitung zu Terminen bei Behörden, Ärzten, Schulen, Banken etc.
- „Empfang“ neu zugewiesener Asylbewerber in der Sammelunterkunft an der Kanalstraße, Franz-Schubert-Straße und Nikolaistraße sowie von Familien in dezentralen Unterkünften, von denen es aktuell ca. 10 gibt
- laufende Besuche in den Quartieren um einerseits eine sachgerechte Betreuung sicherzustellen und andererseits Konflikten vorzubeugen
- Kontaktpflege zum Helferkreis (aktuell ca. 10 Personen, Tendenz abnehmend), zum IKM sowie zur Diakonie
- Angebot von besonderen Aktionen wie z.B. Deutschkurs für Anfänger, deutsch sprechen für „Fortgeschrittene“, Basteln für Kinder, Nähkurs, Cafebetrieb mit Backen, Kochkurs …
- Ansprechpartner für Ehrenamtliche und Ausländerbehörde etc.
- Bindeglied zwischen Betroffenen, Ehrenamtlichen, Ausländerbehörde und Verwaltung vor Ort
- „Multiplikator“ für Informationen aller Art
Die oben genannten Aufgaben werden derzeit unter folgenden Rahmenbedingungen durchgeführt:
- Ein Büro als feste Anlaufstelle steht nicht zur Verfügung
- Weitgehende regelmäßige „Bürostunden“ mit Angebot von Aktionen in den Räumlichkeiten der AWO jeweils Montag und Donnerstag von 13 bis 17 Uhr
- Das benötigte Material für den Bürobetrieb bzw. Aktionen muss zu jedem Termin transportiert werden, da keine Lagermöglichkeit zur Verfügung gestellt werden kann
- Kommunikation erfolgt über Diensthandy bzw. privates Festnetz
Um die Komplexität der Aufgabe sicherzustellen seien an dieser Stelle exemplarisch kurz 3 Betreuungsbeispiele dargestellt:
- Familie mit 5 Kindern; Vater hat Arbeitsstelle in Augsburg; Mutter ohne Deutschkenntnisse
- Familie mit 3 Kindern; Mutter kürzlich verstorben; ein Kind Autist; Vater alleinerziehend
- Taubstumme Mutter, die nicht versteht, dass in Deutschland Schulpflicht herrscht
Insgesamt ist ein laufend steigender Aufwand festzustellen, dem nach Auffassung der Asylkoordinatorin mit einer Anpassung der regelmäßigen Wochenarbeitszeit auf 30 Stunden Rechnung getragen werden sollte. Seitens der Verwaltung wird die als plausibel betrachtet.
Als problematisch erweist sich weiterhin die Raumsituation. Die Bürotätigkeit wird wie dargestellt teilweise im AWO-Heim sowie zu Hause abgewickelt, für die Aktionen muss von Fall zu Fall gesucht werden (aktuelle Möglichkeiten: AWO, PJH, Kleiderkammer, Schulküchen). Eine dauerhafte Bleibe mit Möglichkeiten zu Beschäftigungsangeboten für 10-12 Personen wäre hier sehr hilfreich. Für die Abwicklung von Aktionen und Veranstaltungen bzw. als allgemeiner Treffpunkt wäre weiter ein Raum mit abschließbaren Schränken hilfreich um den andauernden Materialtransport zu minimieren.
Finanzielle Auswirkungen:
| nein |
x | ja, siehe Begründung |
Ausgaben: | Einnahmen: |
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Einmalig 2019: € | Einmalig 2019: € |
monatlich: ca. 450 €* | Jährlich: € |
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*Arbeitgeberausgaben für zusätzlich 5 Wochenstunden
Veranschlagung im laufenden Haushaltsplan / Deckungsvorschlag:
Die Mittel sind im aktuellen Haushaltsentwurf (Stand: 30.01.2019) noch nicht enthalten und wären entsprechend nachzutragen.